"Ayane!", meine Mutter rief mich, müde öffnete ich die Augen.
"Warum steht hier ein netter junger Mann in der Tür, der behauptet er wäre dein Freund und ihr beide verabredet?!", rief meine Mutter noch einen Ton energischer.
Oh verdammt. Ich hatte verschlafen... Aoi wollte mich abholen, damit wir Akane zur Rede stellen konnten, allerdings hatte ich weder meinen Wecker gehört, noch hatte ich gewusst, dass meine Mutter frei hatte.
"Wissen Sie, ich kann auch einfach hochgehen und Ayane holen, damit sie aufsteht.", sagte Aoi deutlich ruhiger als meine Mum.
"Das hätten Sie wohl gerne! Sie warten unten, bis meine Tochter komplett angezogen hier erscheint. Wo sind wir denn hier?", meine Mutter schob voll den Alarm, wenn sie wüsste... Ich musste grinsen. Eilig zog ich mich an und war gerade dabei meine Haare zu bürsten, als ich Aois Stimme wahrnahm:" Ayane, wenn du dich nicht beeilst holt sie die Kinderfotos!" Ich legte noch einen Tacken zu, meine Mutter wäre die wohl einzige Person auf dieser Welt, die das bringen würde. Ich hastete so schnell die Treppen hinunter, dass ich fast auf's Maul flog, als ich jedoch im Esszimmer stand, war ich zu spät. Aoi saß dort am Tisch, mit einer Tasse und hielt ein Foto von mir in der Hand.
"Mum, sag nicht,dass du ihm das Schokoladen Foto gegeben hast!", schrie ich durchs halbe Haus. Es existierte ein Kinderfoto von mir, auf dem ich mehr Schokolade als Kind war. Ich hatte mich überall mit dem Zeug zugeschmiert und es war das wohl peinlichste Foto, dass es von mir gab. Aoi grinste.
"Das. Ist. Ultra. Niedlich! Kann ich einen Abzug davon haben? So als Weihnachtsgeschenk?",er wedelte mit dem Foto so vor meiner Nase rum, dass es keinen Zweifel mehr gab, es war das Schokoladen Foto. Meine Mutter betrat mit einer dampfenden Tasse das Esszimmer. Sie lächelte: "Warum? Ist doch niedlich. Jetzt kennt er dich auch von deiner Schokoladenseite!"
"Haha, sehr lustig, Mum!", ich verdrehte die Augen und sah zum immer noch grinsenden Aoi, "Was trinkst du da eigentlich?"
Ich schnappte mir seine Tasse und nippte an der brauen Flüssigkeit. Ich verzog das Gesicht: "Baah Schoko-Mokka? Ist ja ekelig, entscheid dich mal zwischen Kaffee oder Kakao!"
Meine Mutter sah mich fordernd an.
"Was?!", maulte ich sie an, "Rede doch einfach mit mir."
"Willst du uns nicht vorstellen? Und im Ernst, wann hattest du eigentlich vor, mir das zu erzählen?", sie sah mich scharf an. Wunderbar, sie war angefressen, weil ich es ihr nicht gesagt hatte...
"Mum, das ist Aoi, Aoi, das ist Mum, habt euch lieb. Fertig!", ich grinste, als beide mich ziemlich eigenartig ansahen.
"Wollten wir nicht gehen?", ich warf Aoi einen flehenden Blick zu.
Er sah mich an, dann nickte er, trank seine Tasse aus und legte das Foto weg.
Wir gingen gemeinsam zur Tür.
"Es tut mir leid sie schon verlassen zu müssen, aber Ayane scheint es sehr eilig zu haben.", verabschiedete Aoi sich von meiner Mum. Als ich endlich meine Schuhe an hatte, zog ich Aoi schnell zur Tür raus und nuschelte meiner Ma ein schnelles "Bye" zu. Wir gingen ein Stück, bis Aoi mich richtig begrüßte. Er küsste mich, leidenschaftlicher als sonst, aber nicht wild.
"Muss ich mich schlecht fühlen,weil wir hinter dem Rücken deiner Mutter knutschen?", hauchte er mir ins Ohr.
"Vergiss es. Das geht sie nichts an!", grinste ich. Wir liefen weiter. Ich hatte keine Ahnung, wo Akane wohnte, aber Aoi schien genau zu wissen, wo er hinwollte.
"Morgen ist Weihnachten!", er lächelte, "Wünscht sich Ayane was bestimmtes?"
"Ich hab nichts für dich, also will ich auch nichts haben.", sagte ich, es tat mir Leid, dass ich für Aoi nichts besorgt hatte, aber es ließ sich nicht ändern.
"Das sagen sie alle und insgeheim wollen sie doch was haben und sind eingeschnappt, wenn sie nichts bekommen. Aber das war eben mein Ernst, schenk mir das Foto, das ist krass niedlich.", er zündete sich wie fast immer eine Kippe an.
"Vergiss es, das Ding ist einfach nur peinlich, schlimm genug, dass es das einzige Teil in unserem Haushalt ist, von dem meine Mutter immer weiß, wo es ist. Sie findet morgens ihre Tasse manchmal nicht, aber dieses Scheiß Foto.", so schlimm fand ich es eigentlich gar nicht, zumindest für mich persönlich nicht, aber es war kein Foto, dass ich Aoi unbedingt hätte zeigen wollen... Wir verwarfen das Thema wieder, weil Aoi merkte, dass es mir unangenehm war.
"Woher weißt du, wo Akane wohnt?", ich sah ihn schief an.
"Gemeinsames Bioprojekt!", er lächelte, "Akane ist zwar nervig, aber was ihre Noten angeht ist sie der totale Streber."
Ach ja, Akane und Aoi waren in demselben Biokurs, ich hatte mich schon gewundert. Sie hatten anscheinend mehr miteinander zu tun, als ich dachte... Wir kamen in ein Viertel unserer Stadt, dass mir nie ganz geheuer war. Nicht, weil es irgendwie kriminell oder asozial war, mehr in die andere Richtung. Hier standen riesigen Häuser, neu gestrichene Fassaden und englischer Rasen, ein Garten schöner als der Andere. Hier wohnten die Leute, die etwas auf sich hielten... Aoi steuerte zielstrebig auf ein recht kleines Haus zu. Er klingelte.
"Was sollen wir denn sagen?!", ich wurde panisch. Ich hatte nicht drüber nachgedacht, wie ich mit diesem Thema umgehen sollte...
"Das kriegen wir schon. Gucken ob überhaupt jemand aufmacht.", er klingelte noch einmal.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Vor uns stand ein hübsches blondes Mädchen, allerdings hätte ich sie jetzt nicht in Akanes Haus vermutet. Sie trug eine dunkelgraue Jogginghose, einen dunkelblauen, übergroßen Hoodie, ihre Haare waren in einem Dutt versteckt und auf ihrer Nase prangte eine Nerdbrille. Das war ja mal voll nicht Akanes Stil...
"Ayane und Aoi?", sie sah uns überrascht an, dann schien etwas in ihr umzuschalten,"Moment, ich hole eben Akane." Sie wollte sich umdrehen und die Treppe hochsteigen, doch Aoi hielt sie fest. Er zog ihr unsanft das Haarband heraus und nahm ihr die Brille weg.
"So Akane und jetzt erklärst du uns, was das soll...", er sah sie finster an.
"Aber...", sie blickte schockiert auf Aoi, "Wie hast du...?" Dann schwieg sie und gab uns zu verstehen, hinein zu kommen. War das Mädchen jetzt Akane oder nicht? Irgendwie wurde mir das nicht ganz klar.
"Aoi?", sie klammerte sich unsicher an der Tür fest, "Könnte ich wenigstens die Brille wiederhaben, damit ich das Wohnzimmer wiederfinde?"
Aoi gab ihr ihre Brille wieder. Wir folgten dem Mädchen in ein Zimmer, dass ihrem Reden nach das Wohnzimmer sein musste. Viel war nicht zu erkennen, außer einem Flatscreen, einem Sofa und einem Dutzend Umzugskartons.
"Also Akane, ich glaube mittlerweile schuldest du uns mehr als eine Erklärung...", Aoi fühlte sich genauso fehl am Platz, wie ich. Das sah ich ihm an.
"Äh setzt euch doch.", sie lächelte verlegen. Das war nie im Leben Akane, niemals! Sie holte sich einen Stuhl und setzte sich vor uns hin.
"Also, worum genau geht's jetzt?", sie klang unsicher.
"Was soll dieser Schwachsinn?", Aoi sah sie skeptisch an, "Akane du siehst aus wie ein Streber. Willst du mir sagen, dass du das gar nicht gemerkt hast? Das ist viel zu uncool für dich."
"Ich hatte eigentlich gerade von dir erwartet Aoi, dass du sowas nicht sagen würdest, aber so kann man sich irren.", Akane seufzte. Hatte dieses Mädchen eine gespaltene Persönlichkeit oder was?
"Bist du wirklich Akane?", rutschte es mir heraus. Sie sah mich an, in diesem Moment erkannte ich ihren Blick wieder. Nur sie hatte diesen abschätzigen Blick so drauf, im Herzen war sie also doch noch die Alte.
"Ja ich bin Akane! Genauso wie ich hier sitze. Die andere Akane existiert nicht, sie ist bluff, nichts als eine Lüge.", sie war fast am schreien und dann wurde sie immer leiser, bis man sie kaum hörte, "Wisst ihr, man hat es nicht leicht in der heutigen Gesellschaft, dieser Drang zum Beliebtsein ist nicht mehr normal. Ich habe etwas angefangen, was ich nie hätte tun dürfen und jetzt komme ich nicht mehr raus. Ich führe zwei Leben, besitze zwei Handys, zwei Kleiderschränke. Ich bin beliebt, aber was bringt einem das für die Zukunft? Dieses Monster in der Schule, das bin ich eigentlich gar nicht und es tut weh zu sehen, wie sehr ich manche Menschen damit verletze. Ich mache Menschen seelisch kaputt, damit sich die beliebte Gesellschaft daran aufgeilen kann!"
Akane, auch die Anführerin, die Prinzessin, wollte mir jetzt sagen, dass sie uns allen etwas vorspielte? Aber sie klang ziemlich mitgenommen.
"Warum hörst du dann nicht einfach auf damit?", fragte Aoi ziemlich emotionslos. Wir hatten beide keine Ahnung, wie wir reagieren sollen, ob wir Akane diese Geschichte wirklich glauben sollten...
"Vom Nerd zur Prinzessin und wieder zurück oder was? Ich habe es verspielt, alle Leute, die sich vielleicht noch mit mir abgegeben hätten, haben mich mittlerweile so lieb, dass sie 'ne Party schmeißen würden, wenn ich sterben würde. Du brauchst doch nur mal Ayane zu fragen oder Yusuru, ja sie ist auch ein gutes Beispiel dafür, was Gruppenzwang anrichten kann.", sie lächelte matt, es war kein echtes Lächeln.
Ihre Augen glänzten: "Ich habe Yato doch nur gebeten mich beliebter zu machen...", sie fing an zu weinen,"Es konnte doch keiner ahnen, dass ich so ein Monster werde! Ist es denn zuviel verlangt, trotz seiner Träume mal anerkannt zu werden? Was kann ich denn dafür, dass ich nicht perfekt sehe? Das ich gerne bequeme Dinge trage? Das meine langen Haare furchtbar nerven? Was kann ich denn dafür, dass ich, ich selbst bin? Aber das bin ich nicht mehr, es gibt mich zweimal und ich weiß nicht, was schlimmer ist, der Fakt, ich mich der Gesellschaft angepasst habe oder das mein halbes Leben eine Lüge ist?"
Ich fühlte etwas, Mitleid würde ich es nicht nennen, aber ich kannte das Gefühl, wenn man von den Anderen auch nur ein wenig akzeptiert werden wollte...
"Aber was haben Yato und Yusuru damit zu tun?", fragte ich. Wie hingen die beiden mit diesem Geflecht aus Wahrheit und Lüge zusammen?
Akane beruhigte sich langsam wieder, sie sah zu Boden: "Ich war bis zur 7. Klasse eines der wohl unbeliebtesten Mädchen auf der Schule und das wollte ich ändern. Yato war schon immer beliebt, er hat etwas, was andere dazu bringt ihn zu mögen. Er war mein Sprungbrett in eine Welt, die ich damals nicht kannte. Er hatte keine schlechten Absichten, als er mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Er gab mir nur die äußerliche Vorlage, Brille weg, Dutt weg, mehr helle, mädchenhafte Klamotten. Jogginghosen-Verbot. Die Hoodies mussten verschwinden. Es gibt Leute, die sind dazu geboren so zu Leben und es gibt Menschen, die mutieren zu einem arroganten Miststück, weil sie mit der Situation nicht klarkommen, sie heben ab, obwohl sie in ihrem Herzen noch dieselben sind. Wir wissen alle, dass ich zu letzterem gehöre. Punkt. Yusuru war meine Freundin, die Einzige wohlgemerkt, aber sie war eine gute Freundin, immer für mich da. Immer für alle da, das wurde ihr zum Verhängnis, ich erinnere mich noch an ihren verletzten Blick, als ich sie lächerlich gemacht habe. Angetrieben von der Prinzessinnen Clique unserer Schule. Als Beweis, dass ich es ernst meine, sollte ich mit meiner alten Vergangenheit abschließen. Ich brach Yusuru das Herz und blieb fast hängen, weil ich mit Absicht schlechte Noten schrieb, obwohl ich den Stoff auswendig konnte. Und was bin ich heute? Ich terrorisiere ein fremdes Mädchen, aus Neid, Eifersucht auf das, was sie hat, einen Freund, den ich wollte. Eine Freundin, die mal meine war. Sie lebte mein Leben. Sie bekam nette Zettelchen, weil sie ein Außenseiter war. Ich bekam damals nie solche Zettel. Ich habe nicht verstanden, warum sie das alles bekommt. Ich habe alles getan und trotzdem ist ihr Leben viel besser als meines. Sie lacht, ist glücklich, sie lebt keine Lüge. Was wollte ich nicht alles tun? Ich habe mit aller Gewalt versucht einen Keil zwischen sie und ihren Freund zu treiben, habe ihn sogar verletzt, obwohl er der Mensch war, den ich liebte. Ich wollte sie bloßstellen, ihr das Gefühl geben etwas besonderes zu sein und sie dann lächerlich machen. Was habe ich nicht alles getan um ihr Leben zu zerstören? Um sie zu zerstören? Und was hat es gebracht? Sie fand neue Freunde, ihre Beziehung zu ihrem Freund wurde trotz der Belastung immer stärker. Ich schaffte es nicht sie bloßzustellen. Ich habe versagt, auf ganzer Linie. Und wenn ich sie jetzt sehe, dann weiß ich, dass das gut war. Ich habe nicht das Recht so eine Scheiße zu veranstalten. Es tut mir leid."
Erst jetzt begriff ich, dass sie von mir gesprochen hatte. Ich wusste immer noch nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Ich war völlig hilflos. Meine Stalkerin saß vor meiner Nase und ich brachte es nicht fertig ein Wort gegen sie zu sagen. Mein Gefühl sagte mir, dass ich weder bei Yato noch bei Yusuru nachhaken musste um zu wissen, dass ihre Geschichte stimmte. Ich wollte keine alten Wunden wieder aufreißen und erstrecht niemanden daran erinnern, dass er noch eine Rechnung mit Akane offen hatte. Und jetzt saß ich hier. Akane vor mir, Aoi neben mir und wir alle schienen mit der Situation überfordert. Akane hatte das garantiert noch keinem erzählt. Ich stand zwischen den Feldern, sie hatte mich jetzt wochenlang verarscht, bedroht und mir Angst gemacht und doch verstand ich sie irgendwie in meinem innersten wenigstens ein bisschen.
"Ich...", Aoi wollte etwas sagen, aber musste erst die richtigen Worte finden,"Ich fühle mich wie in einer Selbsthilfegruppe für psychisch Geschädigte..." Und das saß. Wir fingen an zu lachen. Was blieb uns in dieser absurden Situation auch anderes übrig? Irgendwie waren wir doch alle nicht mehr ganz normal... Morgen war Weihnachten und wir saßen hier, redeten mit Akane, die eigentlich nicht die war, die wir kannten. Und in meinem Inneren wuchsen die Zweifel. Ich konnte Akane nicht hassen, nicht unter diesen Umständen, ich konnte es einfach nicht.
"Also...Ihr habt es wahrscheinlich schon gesehen... Wir ziehen nächste Woche um.", Akane fing wieder ein Gespräch an, "Mein Vater hat sich Anfang letzten Monats in die Karibik abgesetzt und seitdem fehlt meiner Mutter und mir das Geld an allen Ecken. Deshalb werden wir irgendwo in ein anderes Viertel ziehen. Wir können unseren Lebensstandard nicht halten und damit wird wahrscheinlich auch die andere Akane fallen... Ich kann es mir nicht mehr leisten immer das neueste zu tragen, das teuerste. Meine letzte Markenhose ist ruiniert, dank der Jungs. Und zwei Handyverträge kann ich mir erstrecht nicht mehr leisten... Es war also alles umsonst. Ich werde allein sein, aber das ist die gerechte Strafe für das, was ich euch angetan habe. Was ich allen angetan habe, die nicht den Standarts entsprachen."
"Eigentlich darf ich es dir ja gar nicht erzählen...", Aoi seufzte, "Ich habe es geschworen, aber ich kann nicht anders. Yato hat das alles damals gar nicht gewollt. Er fand es furchtbar. Er mochte dich sehr, deshalb hat er dir geholfen. Nur deshalb, weil er dachte er hätte dann 'ne Chance bei dir..."
"Warte... Yato stand mal auf Akane? Und deshalb hat er ihr geholfen beliebt zu werden?", ich versuchte sicherzustellen, dass ich das jetzt alles richtig verstanden hatte. Aoi nickte.
"Ist ja krass!", sagte ich völlig überrascht.
"Ich hab es mir fast gedacht...", Ayane lächelte traurig,"Er war damals immer total nett und verständnisvoll und generell einfach anders zu mir, als zu allen anderen Mädchen. Naja, wird ihm wohl nicht schwergefallen sein, mich zu vergessen, nachdem ich so anders geworden bin..."
"Akane, wir machen einen Deal. Du gibst mir jetzt eines deiner Handys und entscheidest dich für ein Leben, im Gegenzug dafür versprechen Ayane und ich, dass wir nie ein Wort über irgendwas verlieren werden, was dich betrifft.", Aoi streckte ihr seine Hand entgegen, "Du gibst mir jetzt ein Handy und dann setzten wir es zurück, auf Werkseinstellungen, ohne Back-up."
Akane say Aoi schockiert an: "Nein... Das... das kannst du nicht machen!"
Wie auf Kommando piepste ein Handy. Akane kramte in ihrer Tasche, sah auf den Bildschirm und kramte dann in ihrer anderen Tasche. Als sie endlich das richtige Handy in der Hand hielt, verzog sie das Gesicht: "Ich will nicht shoppen gehen und auf eure scheiße Party heute Abend erstrecht nicht." Sie schmiss das Handy auf den Teppich links von ihr.
"Akane, ich warte...", sagte Aoi, "Ich will dir nur helfen."
"Du willst mir nicht helfen, du willst alles kaputt machen, alles was ich aufgebaut habe...", Akanes Blick wurde wieder feucht.
"Nein, bitte glaub' das nicht. Akane was ist, wenn es rauskommt? Ihr zieht um, du kannst es dir nicht mehr leisten so zu leben. Meinst du nicht, du willst lieber einen würdigen Abgang machen, anstatt rausgeschmissen zu werden? Du könntest neu anfangen. Neue Freunde finden, dir etwas echtes aufbauen!", Aoi blieb hartnäckig, doch Akane weigerte sich, "Wie denn? Ich bin ein Nichts! Ich existiere nur dank meines Statuses!"
Aoi seufzte, er war wahrscheinlich kurz davor aufzugeben: "Dann ändere das! Wenn Ayane und ich zur Schulleitung gehen, wegen der Stalking Sache, bist du nicht nur ein Nichts, sondern auch noch unten durch, bei allen. Ich muss noch aussagen, was am Freitag passiert ist. Ich kann natürlich sagen, dass ich gestolpert bin. Allerdings werde ich dich nicht in Schutz nehmen, wenn du weiterhin diese Scheiße abziehst. Entscheide dich, was du willst. Hier und jetzt!"
Volltreffer. Er hatte ihr zwar gedroht, aber mit Erfolg. Sie hob das Handy vom Boden auf und gab es Aoi. Er suchte die passenden Einstellungen, ein Klick und das Handy startete neu. Akane sah ihn mit aufgerissenen Augen an: "Scheiße! Das hast du jetzt nicht wirklich gemacht?!" Er gab ihr das Handy wieder. Es war gelöscht, komplett, Akanes zweite Hälfte existierte nicht mehr. Zumindest nicht mehr virtuell. Ich löste mich in Gedanken von der alten Akane und damit von meiner Stalkerin. Wenn sie neu anfangen wollte und das wirklich durchzog, dann musste sie alle Altlasten ablegen und wenn ich ein guter Mensch sein wollte, dann sollte ich ihr eine Chance geben, ihre Fehler wieder gutzumachen. Dieser Gedanke setzte sich fest. Ich glaubte fest daran. Dann hatte ich eine Idee: "Kann ich mal 'n Zettel und 'n Stift haben?"
Akane schlurfte los und kam mit Block und Kugelschreiber wieder. Schweigend gab sie mir beides. Ich schrieb ihr meine Handy Nummer auf und gab sie ihr: "Wenn du es ernst meinst, kannst du dich bei mir melden. Du kannst mich anrufen, mir schreiben oder sonst was. Ich gebe dir eine zweite Chance."
Ich wusste nicht warum ich das tat, aber ich wollte Akane irgendwie helfen. Ihr eine zweite Chance geben, obwohl sie versucht hatte alles zu zerstören... Ich hatte wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank... Akane steckte den Zettel nickend weg. Wir schwiegen, keiner wollte etwas sagen.
"Ich denke wir sollten gehen...", sagte Aoi leise und trotzdem durchschnitt er die Stille wie ein Messer. Akane brachte uns zur Tür, ich wusste nicht, wie ich mich verabschieden sollte. Deshalb beließ ich es bei einem "Tschüss". Als Aoi und ich Nachhause gingen unterhielten wir uns. Wir wussten nicht, ob es ein Fehler war Akane zu helfen, aber das würden wir wohl oder übel noch herausfinden...
Hallo Mika-chan,
AntwortenLöschenWarum sind deine Kapitel immer so lang oder die Kapitel von Asna-chan immer so kurz?
Hallo Anon ^^
AntwortenLöschenIch denke das es dafür kein richtig oder falsch gibt. Jeder von uns schreibt so lang, wie er möchte. Ich denke, es liegt auch immer ganz an der Handlung des Kapitels, wie lang es schließlich wird. Von daher ist die Länge ehr zufällig.
~LG Mika-chan